
Würde zum Beispiel jeder Mensch so viele Ressourcen wie die Einwohner von Kanada, Luxemburg und den USA verbrauchen, wären mindestens fünf Erden erforderlich, teilte Unicef in Köln mit. Auch in Deutschland sei der Ressourcenverbrauch zu hoch: Für die Lebensweise der Deutschen würden im Weltmaßstab 2,9 Erden benötigt.
Für den Unicef-Bericht wurden Daten aus 39 Ländern der OECD und der Europäischen Union erhoben. Den Forschern ging es darum, herauszufinden, wie gut es den jeweiligen Ländern gelingt, eine gesunde, kindgerechte Umgebung zu schaffen. Gleichzeitig wurde aber auch der dazugehörige ökologische Fußabdruck überprüft, etwa der Anteil des Landes am Klimawandel, der Ressourcenverbrauch und die Produktion von Elektroschrott.
Schuld an allem ist nur der Krieg (Triage im Arsch – persönliche Ansichten eines Krebskranken)
Ich liebe es, wenn
Menschen sich
auf das Notwehrrecht
berufen.
–
In der Chemo
gibt es keine
Notwehr.
Die Haut fällt
ab,
der Blick trübt
ein und der
Geschmack
von bitteren Mandeln
irrtiert das
Erleben:
–
Es stirbt sich
im Krieg,
wie in der
Chemo nur als
hilfloses Opfer.
–
Niemand
will Krieger,
Verbrecher
oder Held sein.
–
Alle wollen nur
gut und krank sein…
altes morsches Holz,
das fällt,
soll man stossen!
–
Ob koloniale
Nachkriegswehen
vitale Interessen
auf unangreifbare
Zugänge zur Welt
erklären, schwappt
eher im Beutel
am oberen Ende
des Tropfes!
–
Nur langsam
bättert die
Haut von
den schruntigen
Lippen.
–
Küß den Tod,
mein Schatz!
Vergleichbar sei das in etwa mit den Geschehnissen der Entkolonialisierungskriege der Westeuropäer etwa auf afrikanischem Boden oder in Vietnam, führte Sloterdijk („Kritik der zynischen Vernunft“, „Wer noch kein Grau gedacht hat: Eine Farbenlehre“) aus.
Der Algerienkrieg sei dem Ukrainekonflikt strukturell ähnlich, meinte Sloterdijk. „Denn damals wollten sehr viele Algerier-Franzosen nicht in einem selbstständigen Staat Algerien leben, sondern die Bindung an das Mutterland aufrechterhalten. Das sind Figuren, die analog zu den pro-russischen Kämpfern in Luhansk und im Donbass seit einem Jahrzehnt ihre Position einnehmen. Nur ist halt leider Putin kein de Gaulle. Der hat irgendwann verstanden, dass er die Algerier von der Leine lassen muss und dass er den Ärger mit den Franzosen von dort durchstehen muss. Das hat Frankreich jahrelang destabilisiert, aber es war unumgänglich.“
Sloterdijk sieht beim russischen Präsidenten Wladimir Putin (69) außerdem den Geist des russischen Revolutionärs und Politikers Lenin nachwirken. „In Putin steckt die leninistische Idee, dass es in der russischen Revolution keinen Thermidor geben darf, das heißt keine bürgerliche Gegenrevolution“, sagte Sloterdijk. „Das war Lenins große Intuition, als er dozierte: Wir brauchen die Partei als Kopf der Gesellschaft, als kollektives Intelligenzorgan, aber wir brauchen neben der Partei einen schlagkräftigen Geheimdienst. Und die eigentliche Schöpfung, die aus der sogenannten Russischen Revolution hervorgegangen ist, ist die Gleichsetzung eines geheimdienstlichen Unternehmens, eines Komplotts mit dem ganzen Staatswesen.“ Es gehe deshalb immer darum, „gefährliche Dissidenten zu eliminieren, mit beliebigen Mitteln“. (dpa)