Streeck sieht aktuell wenig Hinweise auf eine solche Gefahr: „Das Auftreten einer ‚Killervariante‘ im Herbst ist laut Weltgesundheitsorganisation WHO ein sehr unwahrscheinliches Szenario“, sagte der Experte. Dagegen spreche zudem die breite Grundimmunisierung in der Bevölkerung durch Impfung und Infektion, „weil die Immunität nicht nur auf neutralisierenden Antikörpern basiert, sondern auch auf einer zellulären Immunität“.
Neue Delta-Mutante auch in Deutschland nachgewiesen – ist sie infektiöser? Es gibt viele Varianten des Coronavirus. Eine neue Subvariante von Delta will die Weltgesundheitsorganisation nun genauer im Auge behalten.
Geh nicht gelassen in die Quarantäne
(für DYLAN THOMAS)
„Die Abwesenheit von Evidenz zur Wirksamkeit ist keine Evidenz für die Abwesenheit von Wirksamkeit.“
Geh nicht gelassen in die Quarantäne, Impfe, Alter, kämpfe, wenn die Infektionen lauern; Im Sterbensakt sei doppelt voll mit Tränen.
Weil keine Heilung je Wort gehalten, Zeitweise ja – gewiss, dass Leid nicht länger dauert-, Geh nicht gelassen in die Quarantäne.
Wer mit leichtem Spott rühmt künftige Pläne Im Sinken, hätt nur grün Sputum gelauert, Im Sterbensakt sei doppelt voll mit Tränen.
Wer klagt und preist des sinkenden Geistes Tränen Und lernt zu spät, dass er nur sich selbst bedauert, Geh nicht gelassen in die Quarantäne.
Wer todesnah erkennt, hinter Masken Macht, Dem Auge fern noch strahlt und neu erschauert, Im Sterbensakt sei doppelt zornentfacht.
Und du mein Doktor, dort auf der Todeswacht, Maske segne Dich, vor Atemnot vermauert. Geh nicht gelassen in die Quarantäne. Im Sterbensakt sei doppelt zornentfacht.
„Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, den Schaum im Mundwinkel.“ (Dylan Thomas)
Das Geschriebene höhlt sich, das Gesprochene, meergrün, brennt in den Buchten. Aus Fäusten, weiß von der aus der Wortwand freigehämmerten Wahrheit erblüht Dir ein neues Gehirn. In den Flüssen nördlich der Zukunft werf ich das Netz aus, das du zögernd beschwerst mit von Steinen geschriebenen Schatten. Vor dein spätes Gesicht, allein- gängerisch zwischen auch mich verwandelnden Nächten, kam etwas zu stehn, das schon einmal bei uns war, un- berührt von Gedanken. (Paul Celan)
Ein Totengedicht, eine Form von Elegie, für den sterbenden Vater? Viele Literaturwissenschaftler sahen das so. Ich sage, es ist ein Gebet, ein zorniges Gebet über das Theodizee-Problem. In diesem eigenen Vortrag Dylan Thomas hört man das musikalische Aufschwingen eines gregorianischen Chorals, wenn man genau seiner Atmung folgt! (Es ist seine Interpretation seines Gedichts!)
Als sich sein Zustand weiter verschlechterte, postete Shoulian ein Foto aus einem Krankenzimmer und schrieb, er könne nicht sprechen und bekomme nicht genug Sauerstoff. Dennoch kritisierte er weiterhin den Grünen Pass und forderte seine Anhänger auf, gegen den Staat zu kämpfen, der ihm zufolge eine „kriminelle Nötigung von Bürgern durchführt“. Er schrieb zudem, dass er glaubte, dass er sich „mit Gottes Hilfe“ in zwei bis drei Wochen erholen würde.Shoulian war bis zum Schluss der Ansicht, dass Impfstoffe gegen COVID-19 nicht ausreichend erforscht sind und die Folgen für den Körper katastrophal sein können. Er veröffentlichte regelmäßig Aufrufe in sozialen Netzwerken, Impfungen abzulehnen, und nannte den Impfstoff lebensgefährlich. Darüber hinaus argumentierte er, die Pandemie sei nichts anderes als eine Fiktion. Sein Bruder Avi sagte zu Medienvertretern, die gesamte Familie sei am Boden zerstört und wisse nicht, wie sie mit dieser Trauer umgehen solle. Der Mann sagte, er habe beschlossen, mit den Medien zu sprechen, um die Anhänger seines Bruders zu ermutigen, sich impfen zu lassen und ihr Leben zu retten. Er fügte hinzu: „Ich wünschte, ich könnte ihn überzeugen, sein eigenes Leben zu retten“.
Des Menschen Wille ist sein Himmelreich oder die Antiaufklärung
Die niederländische Virologin Marion Koopmans hat Kernaussagen aus einem bisher unveröffentlichten WHO-Bericht bestätigt, dass das Coronavirus wohl über zwei Tierarten auf den Menschen übergesprungen ist. Von Fledermäusen über ein anderes Tier auf den Menschen sei „die wahrscheinlichste Route“, sagte Koopmans am Montag im Radio. Es sei dagegen sehr unwahrscheinlich, dass das Virus aus einem Labor stammt, sagte die Virologin. Koopmans gehörte dem Expertenteam an, das Anfang des Jahres im Auftrag der WHO in Wuhan in China die Entstehung der Pandemie untersucht hatte. Einige Medien hatten zuvor aus einer Konzeptversion des WHO-Berichtes berichtet. Koopmans wies aber die Darstellung zurück, dass die Wissenschaftler in China nicht frei hätten arbeiten können. Das hätten sie und das Team nicht so erfahren. „Es ging nun einmal um eine sehr komplexe Untersuchung“, sagte Koopmans. Daran seien sehr viele Menschen aus vielen Bereichen beteiligt gewesen. Dann könne man nicht einfach schnell alle Daten erwarten. „So funktioniert das nicht.“
„So wenig mich die Gewißheit meines individuellen Todes – aller Angst vor dem Vorgang des Sterbens ungeachtet – in Verzweiflung stürzen läßt, so wenig Grund gibt es, an dem Sinn des Auftretens der Spezies Homo sapiens auf diesem Planeten allein deshalb zu zweifeln, weil auch ihr Auftreten wie das aller anderen lebenden Kreatur naturnotwendig nur vorübergehenden Charakter haben konnte!“