
Sweet Home Last Night
In der Zeit
weit zurück,
liegt das Land
ohne Leiden:
–
Kindheit,
wo alles fraglos
war, hingenommen,
wie der Tau auf den
Mohnfeldern am Morgen.
–
Warum schützen wir
die Sinne der Kinder
so sehr, leiden sie doch
am wenigsten an den
Umständen. Sie sterben
leichter, sie lassen
niemanden zurück,
dem sie all ihre Hoffnungen
schenkten. Für sie ist
doch jeder Tag neu,
auch der des Todes.
–
Manchmal weine
ich, wie mein alter
ego, wie mein Kind
in zu kleinen Schuhen.
–
Der Virus ……..
Der Tag der Wahrheit
Nun ist der Virus gekommen,
wie ich vor Jahren prophezeit habe!
Aber ich freue mich nicht,
dass ich Recht behalten habe,
obwohl mich so viele
Freunde verlachten.
_
Ich bin traurig über die,
die sterben und die, die
noch sterben werden.
Besonders über
die ehemaligen Freunde!
_
Noch glauben wir, es sei
wie eine schwere Grippe:
So wie der Mensch das Exponentielle
nicht begreift,
so begreift er Mutation ebenfalls
nicht!
Bitte nicht impfen?
Jeder muß seinen Tod
sterben dürfen,
den körperlichen,
den sozialen,
den seelischen,
den schmerzhaften,
den leichten,
den schnellen,
den langsamen,
den erleuchteten…
–
Jeder darf zum
Tode hinsterben,
wenn man ihn
läßt…
–
Schon schlimm
genug,
in einer Welt
zu leben,
die mich nicht leben
läßt, wie ich will…
–
Nun wird mir auch
noch das
Sterben vorgegeben,
weil einige
vermeinen,
es gehöre zum Leben?
–
Wem gehört die
Brücke,
dem einen
oder dem anderen
Ufer?

Hurra, der Krieg ist da!
Nun ist der Krieg auch
da, wie die ganze
Vogelschar.
–
Über den Wolken
kreisen die Fighter
–
versprühen Napalm und Eiter;
ach Gott, was für ein schlechter Reim,-
darauf passt bestimmt Hustenschleim…
–
Virus und Krieg
Und Inflation
und Kältetod:
–
Die Buchmacher
haben endlich
ihre liebe Not!
Schön beschrieben diese unwiderbringliche Zeit. Mit knappen Wörtern – nicht Worten – viel angestoßen im Gefühl.
Schöne Grüße von Ursula D.
Man möchte der Aussage des Gedichtes zunächst zustimmen.
Aber: Leiden Kinder wirklich am wenigsten an den Umständen?
Oder gar: Wer stirbt leicht?
Ich glaube, der Autor ist mit sich selbst bezüglich vieler Dinge noch nicht im Reinen. Und ich sage das nicht als Vorwurf.
Es freut mich diese Kritik.
Sie trifft den Kern des Gedichts.
Nun, wen lassen wir zuerst
in die Rettungsboote und warum?
Ich muß nicht mit mir im Reinen sein,
denn das hieße, die Welt wäre
schon entschieden.
Die Welt muß von Grund auf geheilt werden. Das Unheil liegt – meines Erachtens – in der Abwesenheit aller Metaphysik, in dem Verlust allen metaphysischen Gehaltes. Wenn dieser gesellschaftsweit wiedergewonnen ist, muß auch nicht mehr “selektiert” werden. Das Metaphysische ist für alle da.
Übrigens glaube ich, daß man mit sich selbst schon im Reinen sein kann, auch wenn die Welt noch nicht entschieden ist. Wenn es auch in einer unentschiedenen Welt – weitaus – schwerer sein mag.
Lieber Ingo, ich denke schon, dass Metaphysik als Reinigungsmittel gebraucht werden kann. Allein, ich bin zu sehr von Schöpfung frustriert, um hinter ihr etwas Größeres sehen zu wollen, als das Große, was sie ohnehin schon ist, auch mystisch gesehen. Ich leide zu sehr am Theodizee-Problem. 😉
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