
“Dem sehr entspannten Tonfall nach zu urteilen und der Gelassenheit, die er an den Tag zu legen schien, hat er wohl einfach mit meinen Versuchen gespielt, ihn zum Verhandeln zu bewegen”, so Johnson weiter.
Die Relativität der Machtergreifung ist die Machtübertragung (geschredderte Gedankensonette zu Brechts Flüchtlingsgespräche)
“Solange die Zersplitterung unseres Vaterlandes herrscht, solange sind wir politisch Null. Wir wollen heimjagen, woher sie gekommen sind, alle die verrückten, ausländischen Gebräuche und Moden, alle die überflüssigen Fremdwörter. Wir wollen aufhören, die Narren der Fremden zu sein und zusammenhalten zu einem einzigen, unteilbaren, starken, freien deutschen Volke.” (…)
“Wenn eine fremde Macht ein Volk ermahnt, die eigene Nationalität zu vergessen, so ist das kein Ausfluß von Internationalismus, sondern dient nur dem Zweck, die Fremdherrschaft zu verewigen.”
Friedrich Engels (1820 – 1895), Briefe an Marx
Kein Herr ohne Knecht?
Hatte Hegel recht?
Oder ist Geschichte Zufall,
wie Maya, Platon, Hannibal?
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Die Stolzen rotzen Blut,
verkauft man ihre Brut.
Die Edlen schreien auf,
verbrennt man ihr Zuhaus!
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Dialek((t)ikt) tropft in jede Glut,
wie Öl und löscht nicht aus!
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Einjeder hat seine Stelle,
wo tritt man eine Delle,
so tief, das Venen platzen –
und Gesichter werden Fratzen!
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Freude, wenn sie nicht mehr grinsen,
das Vermögen frisst sich in die Zinsen!
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Denk’ immer d’ran, allet kommet wieder;
Halt’ dich stramm und schütz’ dein Gemüt!
Geht auch der Schmerz durch alle Glieder;
der Weg führt fort, immer Richtung Süd!
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“Volk” darf man nicht mehr sagen,
sonst überhäuf’n sie dich mit Klagen;
sag’ einfach: Verschleppte Totenwacht!
Und spucke lachend auf ihr Tatengrab!
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Deutschland ist nur Albtraum mehr:
Den Besten, den es jemals gab!
Spreng’ den Speicher, füll’ das Fass:
Und glaub’ nicht, wir schaffen das!
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Eile und lern’ mit Weile zu geh’n.
Es wird dir noch gut’ Dienste leist’n!
Wenn hier die and’ren Fahnen weh’n,
wirst du flücht’n, wie die meist’n!
Als ich dich in dies fremde Land verschickte
Sucht ich dir, rechnend mit sehr kalten Wintern
Die dicksten Hosen aus für den (geliebten) Hintern
Und für die Beine Strümpfe, gut gestrickte!Für deine Brust und für unten am Leibe
Und für den Rücken sucht ich reine Wolle
Damit sie, was ich liebe, wärmen solle
Und etwas Wärme von dir bei mir bleibe.So zog ich diesmal dich mit Sorgfalt an
Wie ich dich manchmal auszog (viel zu selten!
Ich wünscht, ich hätt das öfter noch getan!)Mein Anziehn sollt dir wie ein Ausziehn gelten!
Bertolt Brecht
Nunmehr ist, dacht ich, alles gut verwahrt
Daß es auch nicht erkalt, so aufgespart.

