
Fehlvorstellungen (The art of war)
Kreativität ohne ästhetische
und ethische Positionierung
ist Plantschen im Sumpf,
bestenfalls Drecksckleudern.
–
Ein Künstler, auf der Höhe
seiner Zeit, kennt die Kunst
seiner Zeit und weiß sie
zu kategorisieren. Er kennt
ihre Wirkung und ihre Fallen,
Schwächen, Versagensmomente.
–
Künstler umgeben sich gerne
mit dem Hauch des enfant terribel,
dabei sind sie meist angepasste
Dumpfbacken, die weder ihr
eigenes Seelenleben verstehen,
das ständig um Beachtung ringt,
noch das Leben der anderen
Begreifen, das sie autistisch Anglotzen.
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Kirchenkünstler
können sich
in den Hintergrund
stellen…
alle religiösen Künstler…;
ihre Kunst ist Ausdruck
ihres Glaubens,
eine Art Buße, Kontemplation,
eine Form von Gebet
oder Danksagung.
–
Der politische
Künstler ist ein
brutaler Clown,
der selber Angst
hat, zu den Waffen
zu greifen.
–
Ich bevorzuge eher
die stillen
Künstler des Krieges
im Seelenfleisch:
Vermeer, van Gogh, Ensor,
oder Odilon Redon oder
Domínikos Theotokópoulos!
–
Und das ist keine Geschmackssache:
Es geht um das, was laut
und schlecht und um das,
was gut und leise ist!
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Es geht um den Kampf
mit dem Sujet und
dem Material
und weniger um das
Leid mit dem Publikum!