
Kampf um Existenz (in Gedenken an André Glucksmann)
„Das ‚Deutschland‘, Geburtsstätte der faschistischen Bewegungen, ist kein Territorium, keine Bevölkerung, sondern ein Text und ein Verhältnis zu Texten, die lange vor Hitler aufgestellt und weit über die alten Grenzen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation verbreitet wurden. Dieses Deutschland ist ganz zeitgemäß, es hat seinen Sitz in den modernen Köpfen des modernen Planeten, im Pentagon zu Washington ebenso wie in dem letzten Loch eines Konzentrationslagers in den Dörfern Kambodschas.“
Andre Glucksmann, Die Meisterdenker
Wenn es um die eigene Existenz
seines Meisterdenkens
geht,
glaubt sich jeder im Recht!
–
Und egal, was das Gesetz
hergibt zum speziellen Fall,
es gilt das Fausrecht
unter den Rechthabenden.
–
Die Umstand haben
die Gewalten nicht
in der Hand:
–
Sogenannte “Kriminelle”
erweitern sogar dieses
Recht. Für sie sind Legalisten,
die, die die Realität
verkennen,
von Armut,
von Macht,
von Notwendigkeit.
–
In der “Drei Groschenoper”
bespielen Brecht&Weil
diesen Anarchismus
gegen den Legalismus.
Scheinbar werden die
bösen Buben zu Helden eines
korrupten Staates,
bis sie im großen Festsaal
selber wieder zu Bonzen werden,
die ihre eigenen Gesetze aufstellen.
–
Der Mensch erträgt weder
Knebel, noch Stiefeltritte
und in der Figur des
gochgebildeten Serienkillers
gipfelt dann der Widerstand
gegen Bourgeoisie und Gewaltmonopol.
–
Nur anarchistische Dialektiker
erkennen die kindliche, naive
Wiederholung des immer selben
Fehlers: Freiheit kann es nur für alle geben;
wenn Freiheit einzelner
erkauft wird, durch die Unfreiheit vieler,
dann ist sie eine Diktatur, bestenfalls Tyrannei!
