Es ist Zeit für uns?
Wer will ewig leben?
Komm, laß uns sterben!
Komm, für etwas anständiges!
Für eine neue Welt?
Für einen neuen Hunger?
Für ein neues Reich?
Wir sitzen alle auf Thronen
und warten auf
den Ritterschlag,
der es beendet, diesen Unsinn!
Nichts, was unbeständig,
schmerzhaft und unbefriedigend
ist, wird je Sinn machen!
Das ist in unseren Sinn eingeboren.
Das ist der Sinn,
es zu finden, was endlich Sinn macht!
Dummkopf!
Ich sitze im Bauch die Welt
fest und werde nicht mehr
geboren. Ich werde geboren,
indem ich sterbe, um den
Bauch dieser Welt zu verlassen.
Alles dreht sich im Kreis,
was linear scheint.
Die Kreisläufe des Lebens
sind wie Spiralen in
die Ewigkeit. Ich stummle
und stammle vor dem
Ausweglosen und werfe
einen Kiesel in den Fluß.
Ob er herabregnet?
Wir sind umgeben von Feinden;
es sind nur nicht die, gegen die wir kämpfen.
Unsere wahren Feinde
sind die Beamten mit Staatssalair.
Die Schreibtischtäter
in Talaren und Roben.
In Gerichten und Kirchen.
Die Rechtssprecher
und Gerechtigkeitsverweigerer.
Die Heuchler und Rabhulisten
in ihren Stuben, Büros
und hinter ihren Schaltern.
Sie hätten Handlungsspielraum,
aber sie nutzen ihn
nur gegen Vitamin B.
Es sind die Leute, die Deine
Söhne immer für tauglich erklären
und den Vätern immer
das Sorgerecht nehmen.
Es sind die,
die Vorurteil walten lassen,
weil sie zwei X Chromosome
besitzen: Sie waren es
schon immer, geschickt
als schwaches Geschlecht
getarnt. Sie schicken die
Kinder in den Krieg, den
sie für sinnvoll erachten.
Früher redeten sie ihren
Männer gut zu. Das brauchen
sie heute nicht mehr.
Ich heule zwischen
Helena und Kassandra.
Thomas Crown und das Gewaltmonopol
Ich bin jedem
spinnefeind,
der für das
Gewaltmonopol
ist.
Darum hab’
ich Sympathien
für die Mafia,
die Cosa Nostra,
für somalische Piraten,
Piraten überhaupt.
Ich hasse diesen
Staat, ich hasse
Staaten überhaupt.
Warum erfindet
Hollywood so viele
Heist-Charakteren?
Alles Kompensation!
Kompensation….
Uns lenken
Uns lenken die Filme
mehr als wir denken.
Wie Kleinkinder imitieren
wir die Helden, die Antihelden,
die Superhelden und Bösewichte.
Wir sind der Abklatsch
fremder Imagos,
bei einem Durchschnitts IQ
von 90 eine ideale Methode
Massenverhalten zu steuern.
Ich weiß,
mir glaubt keiner,
bis die Verträge zwischen
Hollywood und Militär
auf dem Tisch liegen.
Goebbels hat sich seine
UfA-Programme auch
nur so einfallen lassen, oder?
Warum man für die Scharia sein kann (eine zynische Satire)
Alles, was Frauen unterdrückt, ist gut.
Alles, was Frauen in ihrer minderwertigen Art,
Boshaftigkeit und Intriganz einschränkt, ist gut.
Alles, was Frauen entmachtet und sie auf das Maß
zurückstaucht, auf das sie gehören, ist sinnvoll und so gut.
Alles, was Frauen auf das reduziert, zu dem man sie geschaffen hat
ist gut: Laßt sie tanzen, huren, saufen, lästern und Kinder tragen
und danach ihre verbrauchte Häßlichkeit vergraben!
Das Böse läßt sich leicht verbergen, das Gute schwer entdecken.
(1) Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,
1. gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihre ethnische Herkunft bestimmte Gruppe, gegen Teile der Bevölkerung oder gegen einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung zum Hass aufstachelt, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen auffordert oder
2. die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er eine vorbezeichnete Gruppe, Teile der Bevölkerung oder einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet,
wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.
Der Volkslehrer
Mit dem Habitus des politisch Verfolgten verfolgt er geschickt seine Propaganda:
Er hofiert Holocaustleugner und Auschwitzumdeuter.
Er interviewt ehemalige Viking-Pioniere, die heute keinen Job mehr bekommen.
Er spaziert mit verurteilten Volksverhetzern wie Haverbeck über alliierte Friedhöfe.
Spielt mit Reichsdeutschen Manöver in thüringischen Wäldern.
Er läßt sie alle reden und stellt höfliche, unverfängliche Fragen, immer haarscharf am Gesetz vorbei. Ja, so ist unsere Volkslehrer,- altes Gedankengut, gut verpackt, mit Schleifen und Rüschen.
Bald lernen wir Fraktalschrift lieben und fesche Weiber im Dirndl am Gartentor: Die völkischen Verehrer. Frag’ mich, wann er uns seine alte Luger zeigt? Ich seh’ mich schon in grauer Strickweste über einem rotkarierten Hemd:
Und das alles in Freiheit des Internets. Die Linken gehen kirre bei den Tricks, die Rechten gehen wieder mal Irre von den Klicks.
Mein Nachbar ist ein Gartennerd.
Er hat eine vollautomatisierte
Bewässerungsanlage und ein
Mährobotor, der surrt täglich fast
lautlos über den Rasen.
Nachmittags hört man das
Piepen von Wühlmausscheuchen,
und es klirren irgendwelche
mechatronisch-gesteuerte Spiegel,
die „Extrasonne“ einfangen sollen.
Das Erdbeerbeet ist organisiert
wie Sudoku, und es gibt etwas
Chaostheorie bei den Kürbissen.
Die Wege sind fraktale Sandsteine
aber keine Juliamenge im Spalier
am Balkon. Hübsche Lobelien überall.
Im Pool gibt es zu jeder vollen
Stunde eine Fibonacci-Mords-Welle
und eine Fermat-Springfontäne.
In der Dämmerung ist der Garten mit LED´s
bunt illuminiert in Farbkombinatorik.
Ich hab’ ihm eine alte Nebelmaschine
angeboten, die ich noch aus meinen
DJ-Zeiten hatte. Jetzt nutzt er sie
mit Soundeffekten in den Abendstunden.
Seit einiger Zeit geh’ ich nicht mehr
von meinem Fensterplatz weg:
Ich könnte ja einen Störfall auf
dem Komposthaufen verpassen!
Frankreich oder Erinnerungen an Sacajawea (1789, 1803, 1804)
Dieses Land hat Übersee-Departements
und kann daraus keinen Gewinn schlagen?
Dieses Land hat mehr Schürfrechte weltweit
und kann keinen Gewinn daraus schlagen?
Vor 150 Jahren war Frankreich reicher als
England, aber es konnte nichts gewinnen:
Was macht dieses Land nur?
Aus dem 1. Weltkrieg schlug es Reparationen,
aus dem 2. Weltkrieg schlug es Reparationen;
wo ist das ganze Geld hin?
Warum kommt dieses Land nicht auf die Beine
und immer, wenn es strauchelt, reißt es andere
mit ins Chaos, stehenden-wankenden Fußes.
Was ist nur los mit Euch Franzosen?
1789 gründete sich die Demokratie
in den USA und die Monarchie fiel
in Frankreich und Teilen Europas.
Wer den Zusammenhang nicht versteht,
der glaubt auch, dass alles vom Zufall bestimmt ist.
Wer hat wohl die französische Revolution finanziert?
Vivre la France!
Ich habe Euch verloren,
auf meinen Wegen zu mir.
Ich liebte Euch, so anständig,
wie es mir möglich war, zwischen
Mord- und Totschlag.
Wir haben uns gedeckt
und warm gehalten,
wir haben uns geteilt,
die letzten Bissen,
den letzten Schluck
und wenn wir Zeit hatten,
haben wir uns geneckt
und den Dreck ausgespuckt.
Ich habe Euch verloren,
in Granatentrichtern
und hinter anstürmenden
Dünen. Ich sah den
Schuß, den Splitter, ich
sah’ Euer Blut in meinen Händen.
Und keiner wird
uns mit seinen Parolen
das nehmen, was wir
füreinander waren: Kameraden.
Dieser Staat ist feige!
Er versteckt sich hinter
Gewaltmonopol,
Repräsentativer Demokratie,
Verhältniswahl-Tricks und
Wohlfahrt“ss“taatsfloskeln
und mimt den
Touristenriesen.
Seine politische Eliten
hegen und pflegen ihn
wie einen Biedermeiervorgarten:
Nichts darf das Idyll stören,
obwohl Napoleon längst alles
eingerissen hatte, was
die Kleinstaatensucht
zu in Kabinen schützen suchte.
Aber keiner fragt das Personal,
ob es weiter im Unterdeck
Dienst tun möchte für
Aristokraten, Tycoons und Lady’s Pudel?
Einst tanzte man zum
Hämmerklang der
Ruhrbarone: Dieser
Pott ist aus bestem Kanonen-Stahl gebaut:
Nun singt man zum Jubiläums-
Untergang Beethovens Neunte!
Jeder will auf diesem
Totenschiff in Frieden
leben und vor lauter
Friedliebigkeit schaukelt
der Seelenverkäufer
orientierungslos im Ozean
umher. Interessengegensätze
gibt es nicht. Notwendige
Entscheidungen hängen
vom Zielhafen ab,
den keiner kennt!
Dieser Staatsdampfer
wird von akademischer
Scheisse angetrieben,
die mit Ingineurswesen
und überflüssigen
Geisteswissenschaftlern
jeden unbefugten Mißbrauch
-auf dem Oberdeck-
des Machterhalts rechtfertigt,
wie Luther einst der Fürsten Stand.
Man nenn die Kleiderordung
Sozialpädagogik oder auch
befugter Mißbrauch.
Zerfressen von
Partikularintressen
zwischen den Decks
treibt das Wrack dahin wie
ein Geisterschiff,
dessen Name
Bismarck-Hering ist.
Ich gelangte ungeschickt
als Schiffbrüchiger an Bord:
Nun will ich zurück
ins Meer, denn jeder Ort
verheißt mehr Sklaven Glück.
Mich hält nur noch die Angst
vorm Sprung verzwickt:
Mich hat längst
die Boardkrankheit erwischt.
Bevor Ihr Revolution macht (eine Mao-Brecht-Satire)
Bevor Ihr Revolution macht, besetzt die Radiosender
und Rundfunkanstalten und stürzt die Redakteure
aus den Fenstern. So dann verkündet dem Volke,
es sei Revolution und das mit krassen Bildern!
Nehmt jede Lüge her, wie sie es taten und laßt
die Situation aussichtslos erscheinen. So ist es gut getan!
Plündert Arsenale und Depots und bewaffnet Euch mit
dem, mit dem sie Euch in Schach hielten. Knackt ihre
Fahrzeuge, stürmt ihre Kasernen und Wachposten.
Und könnt Ihr keine Gerätschaften erbeuten, so macht
sie unbrauchbar: Streut ihnen Zucker in Tanks und Kanister.
Zündet ihre Banken und Behörden nicht an! Ihr braucht sie noch!
Bevor Ihr Revolution macht, besetzt die Parlamente
und Landtage nur kurz, um sie in Brand zu stecken,
bevor die Panzer kommen, um Euch aus ihnen zu
verjagen. Daselbst verfahrt auch mit Landratsämtern
und Gerichten. Nehmt gutes Benzin und reichlich
Napalm. Rezepte gibt es im Internet zuhauf!
Sammelt auf den großen Plätzen alle die, die Bänker
und Industriebosse waren, insofern Ihr ihnen habhaft seid.
Vergeßt auch ihre Familien nicht; denn Frauen und Kinder
profitierten schon immer mit. Dann sammelt aus allen
Schlachthäuser das Tierblut und überschüttet sie mit
dieser Schande und treibt sie hinaus bis vor die Tore
der Stadt. Wenn es Winter ist, lasst sie zu rotem Wassereis
erstarren, im Sommer oder Frühjahr verweigert ihnen Einlass.
Besetzt Flughäfen und Bahnhöfe und sortiert die mit
Diplomaten-und Doppelpässen aus. Auch die mit Doppelnamen
nehmt in Gewahrsam. Schauspieler, Hofschranzen und
Dauerkomiker haltet im Niemandsland fest. Nehmt ihnen
die Kinder, die sie sowieso nie verdient haben. Raubt ihnen
den Verstand, den sie uns mit Propaganda zu rauben suchten.
Ihre Kinder aber gebt den Armen, damit sie Armut kennenlernen.
Bevor Ihr Revolution macht, findet ein starkes, vereinendes
Symbol: Nicht diese Sterne und Kreuze von früher!
Aber auch nichts liebliches wie Tauben und Regenbögen.
Nehmt ein großes weißes A und V auf grünem Grund und
singt von den guten alten Zeiten in den Wäldern und Steppen!
Bevor Ihr Revolution macht, plündert nicht, sondern stellt Wachen
an allen Tankstellen und Discountern auf. Schützt Eure Versorgung!
Verschont Krankenhäuser und Feuerwehren, aber stürmt die Polizei.
Steckt sie sofort in die Gefängnisse und die Gefangenen laßt frei!
Sammelt Richter, Gerichtsvollzieher, Anwälte und Staatsanwälte ein.
Verfahrt mit ihnen in Volkstribunalen ebenso, wie sie mit Euch verfuhren.
Öffnet die Psychiatrien! Psychotiker und Psychopathen sind gute Revoluzzer!
Vereint mit Kriminellen und Raufbolden gibt das eine schlagfertige Truppe.
Laßt sie täglich durch die Alleen und Chausseen der Gutbetuchten ziehen
und Schutzgelder eintreiben. Denn auch eine Revolution braucht Steuern
zum Befeuern des täglichen Nachschubs an Wut und guter Laune.
Auf den Auenwiesen großer Flüsse richtet Lager ein und sammelte
dort alle, die ein Parteibuch hatten, Politiker waren, höhere Beamte
und treue Staatsdiener. Laßt sie dort einige Zeit schmachten, bis
die Flut kommt. Dann lasst sie lernen, Dämme zu bauen und Äcker
zu pflegen. Alles, was eine Maschine kann, können sie viel besser.
Sie haben noch viel zu lernen, über den Urgrund des Lebens. Verwehrt es Ihnen nicht!
Bevor Ihr Revolution macht, überlegt Euch gut, wen oder was ihr abschafft!
Oft rollen Köpfe oder blinde Kugeln füsilieren blinde Lakaien.
Schafft lieber Ämter, Posten, Titel ab! Nehmt der Justiz die herrschaftlichen
Roben und Talare den Klerikern. Kürzt den Beamtenstaat
aufs Notwendigste und gebt den Menschen ihre Freiheit und Würde wieder.
Das ist wichtiger als Fanale, Hinrichtungen und blinde Wut.
Der Staat ist die Brutmaschine der Höllenbrut. Er macht aus jedem Teufel!
Und nachdem das Regime gestürzt ist, habt keine Angst vor Chaos.
Nach jeder Revolution und Säuberung bildet sich eine neue Clique
heraus, die Apparatschicks sind und bald wieder ein neues Regime
begründen wollen: So ist die Natur des Menschen. Sie braucht von
Zeit zu Zeit etwas Blut im Getriebe der Welt, damit es nicht rostet.
Die elenden Teufel der Weltverbesserung
sterben langsam aus.
Noch schwirren sie als Helden in wirren Köpfen
umher und vergiften die Naivität.
Die Revolte gegen Eltern, Staat und Hundekot
hat allmählich ein Ende gefunden.
Es flöten noch Luftfische irgendwo umher, um
im Establishment zu ficken.
Sie haben es in Ämter und Würden gebracht;
welche Instanzen man auch meinen mag:
Immer noch pissen Männer im Stehen und
die ganze Welt ist ein Zuchthaus.
Aber anstatt die Windmühlen zu vernichten,
haben die Enkel neue errichtet:
Man gewöhnt sich an die lila guten Menschen
mit ihren Rosettengesichtern.