Der real existierende Sozialismus oder Filippo Tommaso Marinetti, Paris, 20.02. 1909

Triptychon des Sozialistischen Realismus

 

Hey, Du Humanist!

 

Tausend Jahre Stiefelleckerei,

nicht die braunen der Kulaken,

nee, die schwarzen, der Trotzkisten.

 

Wandelst Du so

durch die Hallen

der Herrenmenschen,

beäugst ihre Galerien

und Museen?

Erkennst du dann

nichts Niedriges, Vulgäres,

Gemeines, aber auch nichts

Nützliches und Wohliges?

 

Gestählte Körper,

mit eisernem Willen,

die dem Führer dienen,

der Partei, der Idee.

 

Helden der Arbeit,

allemal.

Helden der Zeit,

trotzig, klotzig, kubisch

auf den Verputz

gebannt.

 

Stern und Haken

kreuzen sich

in der Linienführung:

Wie gemütlich

ist doch der

Totalitarismus

aus der Froschperspektive!

 

Ich lache noch

der Stulle nach,

in der Hand

des SS-Mannes.

 

Und rufe dem

Politkommissar zu:

Hey, Du, Humanist,

wann darf ich sterben

für Eure Ideen?

 

Empfohlene Literatur:

Alexander Issajewitsch Solschenizyn

 

  • Zweihundert Jahre zusammen (über das Zusammenleben von Juden und Russen in Russland und die Rolle der Juden in der jüngeren russischen Geschichte)
    • Band 1 – Die russisch-jüdische Geschichte 1795–1917
    • Band 2 – Die Juden in der Sowjetunion

 

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