Leben im Kloster
Zwei Jahre verbrachte ich im
Kloster,
immer bemüht, den Geist
zu schärfen, durch tägliche
Hingabe in die Arbeit
und Wachheit in der Meditation.
Wie oft verließen mich die Geister!
Die Routine schliff mich kieselglatt.
Die Disziplin, internalisiert, frass
mich auf, wie der Wolf das Lamm.
Ich wurde matt und stumpf,
wie eine Glasscherbe
in der Brandung.
Eine morgens kam der Abt zu mir
und sagte: ” Geh! Du taugst nicht
für das Klosterleben. Geh schnell,
um Dein Leben zu retten!”
Ich wollte eine Diskussion anfangen,
aber er gebot schweigende Hinnahme.
Also ging ich, schweren Herzens,
mit der Pein, versagt zu haben.
In der Kleinstadt ging es mir
besser, nach einer cerveja
und einem Feschuada.
Ich suchte mir ein Zimmer
und blieb eine Weile in der
Region. Den Mädchen schlich
ich in den Bars nach. Holla,
was für Nächte.
Eines abends
klopfte es an meiner Tür.
Ich machte sie auf, und
der Abt stand vor mir:
“Du bist ja noch immer hier!
Hab ich Dir nicht gesagt,
du sollst gehen?”
Ich lachte,
packte meine Klamotten
und ging mit ihm
hinauf ins Kloster,
zu meiner ersten Weihe.