Belle Époque der Libertinage
Dass Erwachsene Kinder vögeln,-
wie alt ist dies Geschäft
schon?
Mit gebundenen Lotusfüßen
hielten die Hausherren
den Nachwuchs in Gelassen
und betäubten ihn mit
Opium.
Nichts hat sich geändert,
nur die Kids sind
dümmer geworden
und leichter zu haben.
Mit großen Netzen
fischen sie sie in
den Werken ab,
ganz legal,
ganz sozial.
Es ist leichter,
nicht mehr in den
einschlägigen
Vierteln und
Etablissements
blind und gefährlich
zu suchen.
Die billigen
Bahnhofsstriche
trocknen aus.
Der Service
ist bequemer,
per Paket
und Zustellung.
Auch Laudanum
braucht es nicht
mehr,
denn die Pubertären sind
käuflich,
wie ihre Eltern,
die sie ausstellen,
mit Profil
und Fotostrecke.
In entrückten Momenten
betrachte ich einen
„harmlosen“,
„unbeschwerten“
und „unschuldigen“
Toulouse-Lautrec
und erkenne in dieser
groß“artigen“ Kunst
nur noch Voyeurismus,
Mitwisserschaft
und Verharmlosung.
*
…Gestank von absinthnem
Fusel aus der Hinterkammer
einer Kaschemme…
*
Da hilft auch kein
großes Stop-Schild:
Schildbürgerei
der Politikereliten,
die selber
ihre Mooraale
wegstecken.
Es steht traurig,
um die Moral:
Sie hat sich
nicht weiterentwickelt.
Immer noch dasselbe
Vieh Mensch,
verführbar,
verarschbar,
verkäuflich.
Der Kampf
um einen
materiellen Status
im Aussterben
und Überleben:
Der nächste
Schuß,
das nächste
I-phon…..
Lustwandelnde
Bigotterie zwischen
legalem und
illegalem Vergnügen.
Und überall
in Werbung,
Filmen
und
Videos,
die kleinen
Flecken sexueller
Verblendung,
die in Schwanz
und Möse
nichts Schmutziges
erkennen wollen.
Wen verwundert
das
Fundamentalistenherz,
das ausmerzen will,
was es bedroht,
in seiner Reinheit,
in seiner Unbescholtenheit?
Das Decamerone
lese ich zum
vierten mal.

Dutrouxs Waisen?