
Immer dazwischen
“Liebe grenzenlos! Armselige Liebe, die sich zählen ließe!”
Charles Baudelaire
Wir wogen nach kolloiden Regeln
In allen Widerspiegelungen dasselbe
Sehnen: Über-windung der Grenzen,
der Regeln, der Gesetze, um der Liebe
willen! Nur wessen Liebe, zu wem?
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Und gegen den Wellengang in
unseren Herzensbuchten leben
wir hinter Wänden und Dämmen,
die wir Gegenwart nennen, kenntnislos.
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So gehen und kommen Generationen,
und jede bricht auf dem Höhepunkt
an Brandungsmauern: Wir erreichen das Land nie,
nie reicht unser Wissen aus, nicht zu
verebben, im Gezeitenstrudel Vergessen.
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Wir alle gleichen uns in diesem Schmerz,
der uns alle voneinander trennt.
Geduckt vor unserer eigenen Flut,
erwarten wir Veränderung und bekommen
nur Abbruch, Verwehung und
Schaum in Prielen und Sielen.