Meine Identität
Ich bin vieles,
aber nicht alles.
Ich bin in diese Welt
hineingeworfen worden,
ohne Glück und silbernem
Löffel.
Mich küsste keine Prinzessin
wach und niemand
gab mir ein Ziel oder
half mir auf dem Weg dahin.
Meine Schulkameraden
demütigten mich
jeden Tag.
Meinen Lehrern
war ich nicht wichtiger
als ein vollgekritzeltes
Notenblatt.
Dennoch sang ich
Oden der Tapferkeit.
Es dauerte lange,
bis ich begriff,
wie sehr man mich
manipulierte.
Um zu einer Gruppe
zu gehören, nimmt man gerne
ihren Glauben an.
Der Einsame trinkt das
fremde Wasser hoffend.
So bin ich kein Held
geworden, kein Hoffnungsträger,
der die Träume der Eltern
erfüllt.
Auch meine eigenen Ziele
blieben mir verborgen.
Ich hatte nicht den Ehrgeiz,
und die ständige Angst
zu Versagen plagte mich.
So bin ich das einzige
geworden,
was mir noch möglich war
in dieser wüsten Welt
des Selbstzweifels:
Ein verborgener Prophet.