Der Prostatatismus
Bei einem befreundeten
christlichen
Bildhauer gab es einmal
eine Diskussion,
in seinem Berliner Atelier,
mit Völlerreien und vielen
Gästen, über Sexbomber,
die nach Thailand fliegen.
Alle waren sich einig,
was für Schweine
deutsche Männer sind,
die junge Mädchen
auf dem Strich auflesen,
um sie dann zu mißbrauchen.
Mein Freund,
der schwäbische Bildhauer
aus Nürtingen,
Sohn eines Frisörs,
lachte lauthals auf
und alle Jünger verstummten,
um den Gastgeber anzuhören.
„Warum..“ intonierte der Künstler:
„schicken Eltern ihre Kinder auf den
Strich, um die Familie zu ernähren?
Die Armut etwa? Wer ist die Armut,
daß sie alle moralischen Schranken
beseitigt? Wer ist der Unmoralische,
der Anbieter oder Verbraucher?
Was zwingt Menschen dazu,
das zu tun? Die Armut?
Ist mit Armut alles gerechtfertigt?“
Betretenes Schweigen trat an
der Tafel ein.
Ich biß in eine Weintraube
und malte mir aus,
wie ich das nächste mal
nicht Ballermann
sondern Pattaya buchen würde.
Die anderen Männer
spielten mit ihren
Gläsern und lächelten auch.