
EinsiedlerBahnhöfe
Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort,
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort.“ (Wünschelruthe, Eichendorf 1835)
Bhutan und Propan
- In aller Materie schläft ein Kind,
das da träumt rund und blind.
Kein Gesang schwelgt aus ihm hervor,
uns zu bringen, bis ans Himmelstor.-
Auf 4000 Meter Höhe geht mir die
Luft aus. Der einheimische Bergführer
reicht mir freundlich seine Flasche.
Ich winke keuchend ab. Ich will zu
diesem Kloster, unbedingt. Ihm
ist es egal, wenn wir umkehren.
Das Geld hat er sicher.
Warum tue ich mir das an?
Weil ich das Glück suche?
Suche ich den Frieden?
Mit wem?
Mir ist so viel Hass in meinem
Leben begegnet, daß ich ihn
integriert habe. Verachtung,
Liebe, Freundschaft, Verrat?
Alles schon gehabt!
Was suche ich nur hier?
Wir gehen weiter.
Und ich stöhne mich hoch,
bis zum Portal.
Die Mönche empfangen uns
heiter. Einer spricht sogar
Englisch und Französisch.
Man kann sich verständigen!
Wir bekommen einen Schlafplatz
und die Einladung an Gebeten
teilzunehmen. Ich sitze in der Kälte
in Decken gehüllt und höre dem
Singsang vom Gästehaus zu.
Ein älterer Tourist gesellt sich
mit seinem Gaskocher
zu mir und fragt mich
auf Englisch:” Are you happy to be here?”
Ich schaue aus dem Balustradenfenster
hinunter ins Tal auf den Fluß
und antworte:” No, I’m tired.”