Monatsarchiv: Juni 2017

Realismus

Genexpression

Epirealismus

War es die Wahrheit

oder war es die Freiheit,

um die sie zuerst stritten?

Konnten sie nicht anders,

als zu streiten, weil die

Lösung willkürlich war?

Zuerst war die Henne,

dann das Ei?

War das Ei nicht immer

zuerst?

Ordnung muß sein!

Es muß schließlich Prioritäten

geben. Organisation bedarf

geordneter Prozesse.

Nur so funktioniert Produktion

effektiv.

Aber die Chaoten,

mit ihrer antiautoritären

Erziehung, die zur atomisierenden

Individualisierung führt –

Mao war befreit von solchen Sorgen!

Der Sozialismus war das Experiment

am Menschen schlechthin.

Chinesen verstanden unter Pädagogik

immer schon Ghorsam zur Nachahmung.

Heute beherrscht China fast alle

Schlüsselindustrien.

Kreative Wirrköpfe haben dazu

nichts beigetragen.

Sie sequenzieren unsere

Zukunft, während wir noch

darüber diskutieren, ob gute

Erziehung lautes Anschreien erlaubt

und Chinas Dissidenten gut Preise

auf unseren Kunstmärkten erzielen!

Ein Kommentar

Eingeordnet unter Allgemein, Anarchismus, Ökologie, China, Darwinismus, Demokratie vs. Totalitarismus, Drohnenkrieg, Entrismus, Epistemologie, EXIT, Falsche Ansichten, Kapitalismus, Krankheit, Kulturkritik, Politik, Raumfahrt, Satire, Schlichtheit, Umweltschutz, ZEN, Zynismus

Würde im Alter

 

 

Helmut Ulrich

Schwindel

 

siebzig

heutzutage kein Alter

der Drang zunehmend

sich hinzulegen

mitten am Tag

Leib

Lider

bleiern / beim

Aufstehn

die rechte

Seite und linke ineinander verschoben der Kopf

ein flatternder Vogel / auf den

Tisch gestützt

stehend

umkrallst du die Kante

 

 

Der weiße Rabe Medizin

 

Nachdem ein Köcher Pfeile

sie durchbohrte

und bevor ihr Fleisch verbrannte

schnitt Hermes ihren

Sohn aus ihrem Leib

und schenkte der Menschheit

etwas mehr Zeit in den Häusern

 

Mythos des Omen-boten

am Endes eines Lebens:

Poes Nimmermehr….

immer die Flure hinunter

 

läßt Analgetikum

nach

und auch Barbiturat

kommt mit Schmerz

Angst

der Druckknopf ist nah

 

Von Natur aus sind

Schwingen des Todes

in Morpheus Tränken

schnell verschwunden

…Schläuche wie Tage, so klar

 

Wer lebt schon gerne

bis zum Untergang

im Untergang bewußt?

Das Kissen ruht

 

Unwissende, schamlose

Puristen, Puritaner ohne

Gnade, dem Unsichtbaren

anverschworen……

religiöse Spinner, herzlose

Idealisten, Antimaterialisten…

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Der Schreber-Calypso im Sicker-Ölfass

Berlin -Hamburg

von Jan Wagner

der zug hielt mitten auf der strecke. draußen hörte
man auf an der kurbel zu drehen: das land lag still
wie ein bild vorm dritten schlag des auktionators.

ein dorf mit dem rücken zum tag. in gruppen die bäume
mit dunklen kapuzen. rechteckige felder,
die karten eines riesigen solitairespiels.

in der ferne nahmen zwei windräder
eine probebohrung im himmel vor:
gott hielt den atem an.

 

Wenn seichte Scheiße zur Natur der Lyrik wird

In diesem Land hält immer irgendwo ein Zug auf halber Strecke.

Es gibt kein draußen; am Bahndamm Ausweichgrün der Tagehehler

und Nachtgröhler: Das Hohelied der Roten Beete in Reih und Glied!

 

Schuppen wie Plakat eines Dorfes gegen Lärmwände gelehnt.

Obstbäume zu Grabmä(h)ler; Eremiten wandeln mit gelben

Kannen vom Kompost zu Regentonnen. Jammernder Giersch.

 

Glasscherbenverputzte Mauerkannte. Beschirmte

Kasematten im jahreszeitlichen Verschleiß;

Katze jammert um Kitten im Sack.

 

Milane im yellow cake

 

Sie parken Wind am Galgenberg.

Wo Drachen mit Milanen flogen, um

Gunst der Thermik, steht nun Himmel still.

 

Es herrschte Krieg in der Natur, ein guter!

Jeder bekam seine Chance, jeder seinen Anteil.

Nun herrscht ein “Mensch” in der Natur vor!

 

Jeder will seinen Anteil für knappe 60 Jahre.

Der Gute, wie der Böse, der Raucher, wie der

Lauscher. Jeder will sein Stück vom Glück.

 

Wer gerade den Preis für Freundlichkeiten

an der Umwelt bezahlt, wechselt, wie Kurse,

ob sie in Erde oder in Himmel bohren!

 

Früher war ich bedroht, bedroht bin ich heute.

Ich fotografiere Leiber toter Milane und kann

mich nicht verstehen, warum Atome strahlen.

 

Grüner, roter, schwarzer Broker… Joker …Joker

 

 

Cimetière de Montmartre

Sonne geht auf über achtzehntem

Arrondissement. Widerschein

verfängt sich im verzinkten Gefüge

der Stufendächer: Schattenlitanei.

 

Auf meinem Morgenspaziergang

zu Heine und  Stendhal vorbei

bleibe ich bei Truffaut stehen.

Schwarzer Quader Granit.

Welch ein Kontrast zu Stelenbüste des Deutschen

und der Deutschen Freund Bronzerelief:

Kolossale polierte Ödnis!

 

Auf diesem Friedhof ruhen die

Toten sogar unter Brücken;

der gewisse Charme der Pariser Bohème!

 

Umringt von Belle Epoque, Jugendstil

und Art Deco füttere ich die Spatzen

mit Brot vom gestrigen Mittagsmahl:

Bouillabaisse und Daube de boeuf provencal.

 

Langsam breitet sich die Wärme

zwischen den Gehöften der Großen

aus, und ich genieße das Leben in

vollen Atemzügen am Blauregen:

Geschmack vom gestrigen Merlot;

Unsterblichkeit verborgen in Gelassenheit!

 

 

Unwetter auf dem Campingplatz

Himmel fällt zu Boden,

Wolken straucheln über Erlen.

Dicht verhangen, Fleischeslust,

unter Decken und Planen.

 

Hagel schlägt klimpernd ein.

Engelsmusik in den Ohren

asthmatischer Herzen;

für einen Moment

Hitzestau verweht im opalen

Licht entladener Wolken.

 

Als erstes, Kinder,

lachend glitschen sie barfuß

über Wiesen. Storch

klappert Segnungen.

 

Hinten am Anger,

Kühe treten

auf einem fortgewehten

Sonnenschirm herum.

 

Noch ist sie nicht zu sehen;

aber überall Ahnung und Aderlaß.

 

 

 

 

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Ein Ehren-Bürger geht

Kohl ist Kappes

Birne oder Ehren-Bürger

 

Schwarze Kassen,

schwarzer Handel,

Rauchwaren,

für Mammis und Pappies…

der schwarze Riese

 

Der Mann der Vereinigung

Der Mann der Omerta

Der Mann des Wieder und Wider und Widder

 

Der Mann ohne Licht

Der Mann mit der lichtkranken Frau

Der Mann mit den glücklichen dicken Kindern

Der Mann oh Mann

gnadenloses Licht

 

Der Atomwaffen-Mann

Der Friedensfürst

Der Saumagen-Fan

Der Pfälzer

Der Fälscher

Der Gärtner verblühter Striche

 

Der Titel-verliebte

Der Dauerschlaue

Der Pfeiffenraucher

 

Der Mann, der seinen

Nachruf heiratet.

Der Mann der seine

Enkel nicht kennt.

Der Mann des Chaos.

Der Oggersheimer.

 

Weiße Westen,

weiser Westen,

verschlungen,

alle Ossis und Wessis,

im Soli,

im Euro,

im Neoliberalismus

 

Unser Held

an der Sauerstoffflasche

jetzt spendet ein anderer

Baum ihm Schatten

 

 

 

 

 

 

 

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Die Orgelpfeiffen

 

 

 

Jungens

Der Weihnachtsmann ist eine Erfindung.

Das Christkind ist eine Täuschung.

Uns beschenken die Eltern.

Beim ersten Tannenbaumbrand

wird dir das ganz von selber klar,

wenn das Spielzeug schmilzt.

 

Atombomben, Panzer,

Abfangjäger sind ab einer

gewissen Größe kein Spielzeug

mehr. Das wird dir ganz von selber

klar, wenn die erste Granate in dem

Wohnzimmer einschlägt, wo du gerade

Weihnachten feierst und den Baum anzündet.

 

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Sag auf Niederländische Vehicle!

 

Aberglaube

Ohne Reflektion siehst du dein Gesicht nicht.

Steil sind die Schatten des Abhebens!

Kein Schall ohne Luft. Kein Klang ohne Resonanz.

Auf Abwegen, das Echo wandert zum Herzen!

Wir reden über Bande. Unsere Augen sehen sich nicht.

Immer im Reflex, immer unter Kontrolle, nie Seele!

Nichts, was nicht ein anderer schon dachte.

Wir entkommen einander nicht, nicht mal im Traum!

Wo steht das Haus ohne Galgen, wo blüht der Garten ohne Beet, wo steht die Frage bis zum Halse, wo ist warten viel zu spät?

 

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Tat und Tinte

Black Knight Satellit

Das Phantom in der Umlaufbahn

Fragmente,

unsere Erklärung von Welt;

Stück um Stück zusammengetragen

gegen den Willen der Obrigkeit, der

Fanatiker, der Glücksucher.

 

Das unbescheinte Gesicht,

arglos und heilig, will nichts

vom Unheil wissen, was im

Wissen Heil sucht. So bleiben

die Kinder immer neugierig.

 

Manches Jahr überschritt

die Zukunft den Äquator

wider der Vernunft: Hüpf

nur hinein, in den Sack

des Schlummers. Weigere

Dich nicht gegen Narkose

und Gebet. Kummers Schlafrock

kommt und wieder geht.

 

So ist das, mit dem Wissen,

ein Haufen Splitter,

vom Himmel gefallen;

Himmelsglas in Mondsichelform.

 

Da geht noch was!

Es geht immer noch was!

Jedes Jahr in Millimetern,

Kontinente, Sphären,

Drehungen. Warte im Gestein.

Zeige deinen Namen im Eis.

 

Da ist Staub zwischen

den Zahnrädern?

Die Mechanik der Welt

will nicht so, wie du dir

es gedacht hattest?

Das Leben baut an dir herum,

du Metaphysiker!

 

Und immer wieder

Versuch und Irrtum

und dazwischen

Geistesblitze?

 

Ach, wäre die Geburt

im Frühling so einfach

wie das Sterben im Winter.

Vernichtung ist millionenfach

einfacher als die Schöpfung.

Doch nichts, was nicht aus

Asche entstünde.

Stunde um Stunde,

Sünde für Sünde,

Saat aus Saat.

 

 

 

 

 

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London-Hell

 

From time to time

Hello, my Freiheit?

Ist da anyone draussen?

I’ve done… done

 

Der Weltenbrand,

die Sintflut,

Höllenorkane…

 

Krise ist immer!

Tod ist immer!

Ewigkeit ist immer!

Leid ist immer!

 

Die Schlupfwespe

legt ihre Eier in Fliegen.

Ihre Larven fressen

ihren Wirt von innen auf.

 

Ungeheuerliche Beispiele

von Leid, täglich.

Das Unglück ist keine

Erbsünde. Evolution ist

keine Strafe Gottes.

 

Im Dom,

im Münster,

in den Bauhütten,

die Wissenden,

die für die Unwissenden

Vorbilder bauen…

 

Idole brennen,

Idole müssen brennen,

wie Ideen,

wie Ideale…

 

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Das Fortschrittsopfer

“Wir opfern tagtäglich und bereitwillig dem Gott des Fortschritts das Kind in uns.” Ein Leser

 

Der Himmel der Technokraten

 

Im Himmel der Technokraten

landen die Himmel auf Flughäfen

ohne Landeklappen und Schubumkehr.

 

Ihr Himmel ist zum Fliegen da,

zum Abstürzen nicht.

Sie bauen nichts aus Wachs.

 

Sie hassen das  tägliche Kind in

uns, das unberechenbar spielt,

ohne Zweck, ohne Ziel.

 

So üben sie niemals.

Technokraten kommen perfekt

auf die Welt. Sie stehen außerhalb

jeder Kritik.

 

Ja, dieser glatte, saubere,

stromlinenförmige Himmel

mit seiner ungeheueren

Tragweite….kolossal….kolossal

 

Die Engel spielen Techno dort

und pflügen egomanisch Weltenmord.

 

 

 

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Der verkabelte Unmensch

 

Die Piraten

Sie kamen aus den Löchern gekrochen,

wie Ratten auf´nem sinkenden Schiff.

Sie waren plötzlich da, so unverhofft,

hatten Knete ohne Ende. Wo kamen sie

wohl wirklich her, die sich selber Piraten waren?

 

Ruckzuck waren Stände mit bester

Propaganda wie Apfelsinen aufgestellt

und man erzählte uns von “liquid democracy”,

als wären wir gerade beim Absaufen gewesen.

 

Aber so sind die Ratten auf sinkenden

Schiffen. Sie wissen, wann es untergeht

und verlassen als erste den gekenterten Kahn.

 

Erstaunlich, wie sie Demokraten in Galizien

als Faschisten beschrien und in jeder Talkshow

wurden sie als Internetexperten eingeladen und

gaben ihren ideologischen Scheiß als Wissenschaft

aus: Immer die Doppelkrone und Zepter im Gewand.

 

Ja, ich kannte diese Ablenker und Verführer der

Jugend schon von früher. Hoffnungsträger, die vom

eigentlichen Prozess wegführen sollen. Kinder der Eliten.

Wir kennen sie alle aus den Laufställen und Labyrinthen,

unsere janusköpfigen Chimären am seidenen roten Faden

der bürgerlichen und liberalen Konterrevolution.

 

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