
Tasmania by night
Korea bei Nacht
Dichter leben in
anderen Sphären
als die meine.
So viele Gedichte
über Sterne und
Himmel und
Sternenhimmel
und Firmamente.
Klangvolle Oden,
abenteuerliche Balladen
und kühne Dithyramben,
für was?
Wenn ich Kind
der Großstadt
nach oben schaue,
sehe ich nichts.
Zu Vollmond kann ich
froh sein, eine schmutzige
Scheibe zu erblicken,
durch die Dunstglocke der
dampfenden Hinterhöfe
und Häuserzeilen.
Welch ein Versmaß!
Ihre Lieder singen
selten von Wettrüsten
und von Kriegen nur
episch am Rande.
Die, die den ersten
Weltkrieg noch verdauen
mußten, jenes maschinelle
Abschlachten, brachten
ver „rückte“ Sprache hervor;
glaubhafte Erschütterung!
Aber heute, wie eh und
je, die romantischen Hammel,
mit ihren Dionysiaka,
um ihre göttlichen
Pimmel, slammen
bei Gitarrensoli Reimscheiß .
Ich stellte mir dabei vor,
Dichter leben in einem Märchenland,
voller Schönheit und Schmerzfreiheit,
-oder diese Expressionisten,
die alles so „krass“ beschreiben,-
dort am fernen Hellespont,
wenn ihre
widerlichen Klagen über
Verlust oder Versagen von Liebe
nicht wären? Und erst
die Jubelgesänge.
Aber ihre Ironie ist unausstehlich!
Ich ergreife kein Wort,
an das ich nicht glaube.
Ich glaube nicht an das,
für das ich nur empfinde,
aber was ich nicht „real“ erlebe.
Peng!

Night over Korea Hunting Towns