
Bubbles and Babbles
Athenische Tugenden oder (Αρκουδόρρεμα)
Die attische Demokratie
tauschte rasant
Führer aus. Scherbengerichte
gingen schnell von der Hand.
Größte Tugend war
Verrat gewesen. Noch heute
pflegen Demokraten jene Kunst.
Denunziant und Detektiv¹
sind keine Errungenschaft
der Diktatur, nein, Demokraten
brachten diese Zünfte erst zur
Blüte. Danken wir Solon,
der uns diese Kunde überlieferte.
Aber die Polis verkraftete
solchen Erzdemokraten schlecht,
wie er war.
Noch heute lesen wir von seiner
Bitternis, die ihn überkam, angesichts
der Rufe nach Unterwerfung.
Wie leicht fällt es auch heutigen
Tagedieben Fronten zu wechseln,
wenn Wind ungünstg steht.
Da fallen mir immer Jonas
oder Zoroastres ein, weise,
tiefgläubige Menschen, die
sich ans Wort hielten
und sogar flohen, um es nicht
zu brechen. Wie bricht man
Worte? Wie man Pfennige
bricht, wenn es nicht der ewige
ist! Hörst Du, wie´s klimpert?
Ich liebe es, durch peleponesische
Ruinen zu spazieren und
lausche Stimmen alter Zeiten,
wenn ich mit Stift und Pergament
Inschriften abpause; Atticus testis!
Heisere Stimmen,
ägyptische, hethitische, aramäische,
helenische….Warnungen aus dem Omphalos,
Naturgeistern gleich, vom süßlichen Äthylen
in Trance gefallen und bis heute säuselnd:
Meide Verräter!
¹Spitzel