
Happy Kadaver
„ἡμεῖς δὲ κλέος οἶον ἀκούομεν οὐδέ τι ἴδμεν·“
„Doch wir horchen allein dem
Gerücht und wissen durchaus nichts.“
Nach verlorener Schlacht, dem Sieger,
als Anerkennung seines Sieges,
einen Tribut zu zollen, war durchaus
üblich in der antiken Welt von Ehre,
Ruhm und Meriten. Achill konnte
Agamemnon Briseis nicht lassen,
um des Lieben Friedens Willen,
und selbst des sterbenden Hektors Bitte
wurde keine Achtung gezollt; zwölf Tage
schliff er ihn gnadenlos um die Stadt¹:
+
„Verträge,sinnlos! Zwischen Löwe und Mensch
kann es keinen Bund geben, auch nicht können
Wolf und Lamm in Eintracht leben!“³-
Besonnene ernten keine Besonnenheit, im Krieg!
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Im Krieg gibt es kein Erbarmen, dumme
Lämmer sinds, die glauben, Siege trüge
man durch Anständigkeit heim. Kriege
sind das unanständigste Geschäft des
Lebens; voller Lug, Trug und Bodenlosigkeit!
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So wurde der Tribut zur Falle, das Geschenk
zum Hinterhalt. Denn die List ist die wahre
Taktik. Dort wo Kraft Stärke nicht bezwingen
kann, muß der Trick die Wendung bringen.
Timeo Danaos et dona ferentes!²
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¹(es war nicht Patroklos Grab! Verworrene Übersetzung!)
²Katrin Göring-Eckardt: „Wir kriegen jetzt plötzlich Menschen geschenkt.“ ironische Beifügung
³ sinngemäß übersetzt