
Debakel
Die eitrige Toccata
Auch heute Morgen sitze ich
auf der reifen Kirchen-Couch
und tippe meine verbliebenen
Texte; der Himmel im vierten
Stock eitert Sonne durch die
Platte der Wolken-Verbände.
Am großen Zeh beobachte ich
die Hornhaut des Methusalems;
werf meinen Speer so weit ich
kann. Mein Herz ist schwach und
lasterhaft meine Hände auf der
Tastatur. Jetzt Bach, irgendeine
gebundene Form im Fluß. Eine
Folge, die fügt, sich fügt und Fügung
wird. Ich bin allein in dieser Welt
des Verrats. Das trojanische Pferd
ist in jedem Gespräch zu hören; wir
eroberen einander und nennen es
Kooperation. Der Altar weitet sich.
Vor zwei Jahren fand ich eine
Flaschenpost. Der Zettel war
aus Stoff. Ich verstand die Nachricht
nicht. Aber es freute mich, auch mal
so etwas gefunden zu haben.
Es war mein Schatz, mein Schatz!
Seitdem erzählt mir die eine Hälfte
der Welt, wir stünden vor dem Untergang,
die andere beschwichtigt so merkwürdig.
Ich glaube keiner Seite mehr. Das war
wohl die Absicht. Die Qual der Wahl.
Geist der Flasche, wessen Werkzeug bist Du?
Wer hat Dich aus der Hölle befreit? Wer
bannt Dich zurück, ins vergessende Glas?
Ich habe drei Wünsche frei, ganze drei,
und ich knobl und kniffl, mit welchem
bekomm ich mich aus dieser Mühle frei?
Hörst Du diese gelbe Toccata welken?
Der Himmel eitert und eitert und eitert- ich
begreif: “Beten hilft!”- lerne geliebte Gedichte
von geliebten Dichtern auswendig aufsagen!