
Schreihälse! Il ne dépend pas de toi d’être riche, mais il dépend de toi d’être heureux. Paris brûle!
Das trunkene Ghetto! (Beobachtungen in Essen)
Sie rutschen ab, auf halben Wegen:
Sie spüren Halt, Gemeinschaft nicht mehr; Sie markieren wilden Mann, machen auf dicke Hose und bepinkeln Kübelterritorien. * In Durchgängen rotten ihre asozialen Wesen und spielen Underdogs, als wären sie Baumwollpflücker in Alabama, besoffen von Fusel, wenn Allah nicht hinschaut. Dealer, Wächter im Umkreis und Meister * über Angst anderer, die mitspielen. Sie kennen Schaum vorm Mund; Kinderhirntaub: Schmutz und Hass, gegoren auf aussichtslosen Bänken, nur mit Sieg der Faust vertraut, staubig, lärmend, hassend, naiv. * Sie finden Geschmack an Frauen, nur wenn es stürmt zwischen Beinen. Sie loopen Rap, wie Korken auf Wasser. Elendes Bespeicheln der Manneskraft, bis blödes Taschenlampenlicht erlischt, über Opfer. * Als wären Körper Äpfel, so zermatschten sie Kiefer und Augen derer; Metallzunge – roter Schwall – Uhrwerk tickt; nach Badesalz gelbbekotzt, nicht behaltend Elend dieser Nacht, steuern sie nächsten Zeitvertreib an, ankerlos. * Losgelöst schwimmen sie im Wohnlichtmeer, -sternenhungrige, milchige Luft; es dampft aus dem Aluminiumwerk, pfeiffend wie sterbende Lungen: BahnhofsSchnatternMetro. * Im tönernden Hall-Gefälle, Schichtarbeiter; so viele gehen leer aus und warten auf´m Proletenstrich unter derselben Brücke: Trinken Snaps mit Kaffee im Boomboxsound. * Über derben Häuptern, Caps und Neon-Takes, folgen brüchig-feuchte dunkle Augen Scheinwerfern; Bremslichterschlange bis in die City; kaum einer hält an. Bleiche Taubenscheiße am Bordsteinrand. * Konkurrenz ist groß. So ist Stubsen und Drängen normal, hält ein Rettungsfloß an: Gesten schaudern schaukeln und schaufeln hilflos bis in Dämmerung hinein. Wieviele gehen leer heim? * Wer Glück hat, landet auf´m Gemüsemarkt, auf´m Bau oder im Hafen; verkohlter Haut gehört Schwarzarbeit. Unglaubliche Verschwendung des Lebens: Phosphoreszentes Sneakers-Getrappel. * Monde für Monde derselbe Wellengang der ahnungslosen, hoffenden Herden: Wer nichts ausrichtet, stürmt zurück in die Vorstadt mit Hass; Riff leuchtender Mäuler und Füße. * Grüne Wörter blinden Gottes heiligt Gegrechtigkeit und aus Frauenschuh und Löwenmäulchen, weher Duft arabischer Märchen, auf gekachelten Brunnen, um unersättliche Füße zu laben. * Vorstadt dampft und gärt: In ihren Haustüren, ungeleerte Reusen, faulende Möchtegern-Leviathans. In aller Stille, nach dem Gebet, strömen sie erfrischt aus Moscheen, ihrer Väter, gottgefällig, masterplangesättigt. * Waschung, Waschung, Waschung- Knieung Knieung Knieung, wie gestrandtete Walkiefer, diese geknechteten, devoten Krüppelrücken um Wohlwollen eines mittleidleeren, geruchslosen, Wanzenfressers bittend. * Versprochenes, hohles Paradies, Kindern eingebläut, singende leierende Schülerschaft, Züchtigung ohne Halt in Sitte, ohne Festigung durch Anfechtung. Schaumbärte, Engelsflaum, ohne Zucht. * Ihre müden Gesichter von imaginärer Macht gepeinigt, von realer Armut bedrängt, Schatten ihrerselbst. Sieh! Ihre Glaubenssaugnäpfe steigen Frauen auf die Knie; infantile Bettelblüten, ekelhaft. * In ihren Kästen herrscht Zank und Streit hinter den Türen, niedergeschrieen, niedergeknüppelt zurecht; Wer hat Schuld, wenn kein Geld da ist für Kinder, Bildung und Achtung? Beschissenes Band der Familie. * Dies Viertel ist verloren in reingebissenen Labyrinthen, selbst Vögel meiden Klippen der gottlosen Türme. Hier sieht niemand morgigen Tag. Komm bloß durch den Tag, ohne blutige Nase und gebrochene Finger. * In irgendeiner Ecke, Glutklumpen und Rauch; sie bekiffen violetten Verstand. Graffitis schimmern schamrot in Feuerzeugflammen; Schmutz, dieser Grind, ambivalenter Himmelsrotz. * Leichter Wind watscht Fluchten ab; Irrläufer liften die Krägen.“Novemberhitze“ meldet sich an, zitternde Hände tauschen Kristalle und Bonbons. Dämon der Albträume pflanzt seine Jenseitsbäume in Hirne dieser Zöglinge des Zorns. * Im mächtigen Strudel der Mahl-Kreisläufe ohne Ziel und Ausweg; es ächzst Husten. Müde grippale Augen, ziehen und biegen an Linien der Architektur: Europa, hier wächst in Reglosigkeit der Untergang, den keine Deiner bewehrten Künste * aufhält. Rache für afrikanische Nächte, für Kaki-Gejohle unter Beduinenröcken. Blindes Morden um Ressourcen: Oh Zukunft! Schwärme der Entwurzelten sind Deine nächtliche Gegenwart; schlaf weiter in Verbannung! * Unter funkelbefreitem Himmel beten sie und verbitten sich weitere Demütigung. Aber Zins will bedient sein! Schlaf weiter Europa, falle in Ohmacht unter grausamen Mond und bitterer Sonne, Qualen kommen! * Gestade Djerbas gehen unter. Erinnerungen an Kasbah verwaschen in Hagelpfützen; traurige Kinder spielen kauernd Heimfahrt; Papierschiffchen, vollgesogen, kentern in Dämmmerung. * Luft ist getränkt vom Grasgeruch; Wehmut windet sich um Betonsäulen. Stolz bricht an Realität entzwei; man hört Kopftücher von Balkon zu Balkon krakelen. Kinderblicke dümpeln heimatlos Etagen ab. |