
Ich bin das Gestern, das Heute und das Morgen, und ich habe die Macht, auch ein zweites mal geboren zu werden. Ich bin die göttliche, verborgene Seele, die die Götter schuf und die Bewohner der Tiefe, des Ortes der Toten und des Himmels versorgt …. Huldige dem Herrn des Schreines, der im Zentrum der Erde steht. Er bin ich, und ich bin er!
Mein Saal , Dein Chique
(Gebet eines ehemaligen Söldners)
Das Blut,
durch Wüstensand gefiltert,
zu Brocken getrocknet,
braune Brocken, die nach
Eisen stinken,
wessen Blut ist das,
getrocknet zu rostigen Brocken,
aus Sand und Lehm,
wessen Blut gerinnt
so schnell im Wüstenwind?
Dein Blut, mein Blut,
welches oxidierte Blut?
Geronnene Brocken,
die in der Sonne
aushärten zu braunen Steinen.
Geh‘ ich hier her,
geh‘ ich hier fort?
Mir bleibt die Luft weg,
vom Geruch der Zersetzung.
Was tu‘ ich hier nur,
auf dem Feld ohne Ähre,
auf dem sinnlosen Flecken
im Jammer-Wadi: Ich
berge Wüsten um Wüsten in mir,
durchwandert für Sold und
blutigem Handwerk, aber
mir fällt nichts ein,
als auf die brauen Steine
zu treten, sie zu zerbröseln,
sie zu zerstauben,
bis das Braun sich im Gelb
auflöst. Ich habe keine Wahl,
mir läßt man auch keine Wahl.
Man sagt mir,
man habe das Recht,
mich zu verleumden,
mich zu bekämpfen.
Ich weiß von keiner
üblen Tat, die ich nicht
im Namen eines Staates,
nach seinen Gesetzen
und Rechten getan hätte:
Mein Herz
soll die Schlange fressen.
Ich habe keinen Grund
Angst zu haben.
Ich kämpfte, ich wehrte mich.
So ist das,
in der Glut der Wüste,
breche ich den Blutsand
zu Staub und warte auf den
Wind, daß er die Schuld
verweht. Denn ich habe
mich nur meiner Haut gewehrt
und selber genug Blut
in Rinnsalen gelassen,
in der Blutwüste!