

Das Land der Büßer und Nachgeschorenen oder land of the free
Befreit?
Von wem, von was?
Wenn Mörder von Mördern befreien,
von was sollte man befreit sein?
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Familie besteht nicht darin,
vom selben Blut zu sein,
sondern in der Bereitschaft,
es füreinander zu geben:
Im zweiten Weltkrieg starben
ca. 50 Mio Menschen.
Im “kalten Krieg” starben
ca. 300 Mio Menschen,
nicht nur durch Hunger, Armut und Seuchen.
Guter Imperialismus,
böser Imperialismus?
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Nichts kommt von nichts, auch ISIS
und OSIRIS nicht.
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Und warum trage ich nicht an der
Schuld meiner Eltern?
Ich bin freigesprochen von den
Schandtaten meiner Vorväter,
zur ewigen Erinnerung verdammt?
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Wann ist genug erinnert, wann
genug geschuldet? Und wenn es
nicht darum geht, wozu nicht
wirklich bekennen: Baut eine Mauer
in Berlin, auf dem die Namen aller
Nazis und aller Mithelfer stehen?
Warum nicht?
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Zu viele bekannte Namen
aus beliebten Kontexten?
Kinder von Mördern werden
oft wie Mörderkinder behandelt.
Schimpf und Schande fällt auch auf
die zurück, die die Nachgeborenen sind.
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Selbst der “Gott der Monotheisten”
wird sich rächen, bis ins dritte
und vierte Glied, und nur wer sich ihm
unterwirft, wird Barmherzigkeit erfahren!
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Jeder erweiterte Suizid von
Familienoberhäuptern besteht doch gerade
in der Vorstellung der Schuld des Vaters?
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Wen die Ägypter aus der Geschichte tilgen
wollten, dessen Kartusche meisselten
sie aus den Pylonen! Wen man branddmarken
will, dessen Namen hält man in Stein fest,
egal ob den des Helden oder den des Unholdes!
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Und die Erbsünde, was ist mit der, ähhh?!
Isaak und Abraham können davon ein
Liedchen singen! Das Kainzeichen ist mit
Noah nicht von der Erde gespült worden!
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Unsere soziale Realtät
wird von stillen Gesetzen und
präsupponierten
Wert-Vorstellungen begleitet, die von archaischen,
nazistischen und mittelalterlichen Weltbildern
abstammen. Wenn Ihr uns befreien wollt,
dann geht an den Radix des Übels:
Die Geistesvorstellungen in Familien,
Gemeinden, Gremien und Untersuchungsausschüssen,-
anstatt Euch an die Lippenbekenntnisse Eurer Eltern zu halten.
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Eines Tages wird
auf dem grünen Acker
vor dem Umbau des “Reichstages”
auf der Schandmauer
der Nationalsozialistischen Mitverschwörung
unter den to(au)senden Namen der Mittäter, Mitwisser und
Mitläufer auch der Name v. Weizsäcker zu lesen sein! ;),
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Wenn Ihr eine Kultur des Erinnerns etablieren wollt,
dann erinnert richtig: Erinnert an die aufzählbaren
Täter und hört auf, die zahllosen Opfer zu abstrahieren!
Nennt die Namen, wie altersher, auf Schandmauern und
-Pfählen, auf Prangern und Stelen: Nennt Sie, deren Kindern
heute weiter im Spiel der Macht die Karten geben,
und ruft sie laut und deutlich bei Ihrem Namen, wie Gott einst Kain:
“Wo ist Dein Bruder Abel, Kain!?”
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Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation; bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld.“ (Ex 20,2–17/Dtn 5,6–21)
Danke, KarHeinz Deschner!
Versuche der Umdeutung Deutscher Geschichte: Re·vi·si·o·nis·mus (Sozialfaschismus)
Denn über alle Schmach des Krieges geht die der Menschen, von ihm nichts mehr wissen zu wollen, indem sie zwar ertragen, daß er ist, aber nicht, daß er war.
Karl Kraus (1874 – 1936), österreichischer Schriftsteller
