Das Grauen
Ich habe das Grauen gesehen,
in Afrika, in Südamerika, im Pazifik,
in Asien, auf meinen Schuhkappen,
beim Absprung über Berge und Wipfel,
Felder, Seen, Straßen, Häuser.
Das Grauen ist ein Kinderlachen
mit schneeweissen Zähnen. Es läuft
Dir nach und bettelt um Kaugummis
oder Schokolade und manchmal will
es nur ein Stück mitgenommen werden,
vielleicht hinter die Demarkationslinie?
Das Grauen bettelt und fleht, es zittert vor
Kälte und Angst; es hungert, wird geprügelt,
gedemütigt oder kurzerhand erdrosselt.
Aber es lächelt immer wieder mit großen
leuchtenden Kinderaugen. Augen, die so viel
gesehen haben und immer noch freundlich hoffen.
Das Grauen sind meine Erinnerungen,
Erinnerungen an zerborstenden Schädeln, verdrehten
Gelenken, zermatschten Gesichtern: Erinnerungen
an Explosionen, Schußwechseln und erröcheltem Blut:
Rot, Schwarz, Weiß,- die Farben meiner Seelenbilder.
Manchmal rieche und schmecke ich Benzin und dann
verbrennende Reifen und Fleisch,- der Gestank von tausend
Jahren Verwesung steigt in mir hoch und dann möchte ich
die letzte, die allerletzte Kugel abfeuern und für immer aus.
Realität ist Ansichssache. Nur so überlebt ein Legionär.
Parvis war hier
Parvis war hier, er
brachte seine Anteilnahme
und seine Betroffenheit mit.
Er setzte alles in Bewegung,
um einen Arzt für Dich zu finden.
Er wird mit Dir einen neuen Film
machen, wenn er aus Indien zurück ist.
Parvis will, daß Du lebst.
Parvis war hier!
Laß uns tanzen.