Ambivalente “psycho-anal-lytische” Betrachtung sexueller Metamorphosen.
Der weibliche Akt ist die schönste, die weibliche Natur aber die schrecklichste Anmutung. (Picasso)
Die Laffan (Patricia Laffan, 19. März 1919)
Ich war etwa 5
und allein zu Hause,
meine Eltern waren arbeiten,
meine großen Brüder feierten
mit ihren Bräuten in der Garage
Party.
Ich
schaltete den Fernseher ein
und saß dösend davor,
als plötzlich jenes
böse Mädchen
vom Mars
mir
entgegenblickte,
mit der Strahlenkanone,
fest umklammert,
mit rührungsloser Mine,
wie Nemesis persönlich,
ganz in Schwarz,
im Lack-Latex-Chique.
Ich wurde meiner
ersten Erektion
gewahr, die bald verging,
als sie von der Frauenherrschaft
auf dem Mars erzählte.
Mir reichte schon damals
die Herrschaft meiner Mutter!
Das war also Kali,
die Panchamama
der Rache,
die dunkle Mutter,
die alle Frauen
in sich tragen.
Die Nurmi (Maila Nurmi, eigentlich Maila Elisabeth Syrjäniemi, 21 Dezember 1921-10. Januar 2008)
Meine Brüder nahmen mich
mit, in das alte, schäbige cinema
corte de leão und setzten mich
in die erste ausgesessene Reihe.
Mein Kleinhirn blickte auf eine
unüberschaubare Riesenleinwand,
während
meine Brüder in den hintersten Reihen
ihre Freundinnen
befingerten.
Dieser unsäglich abstruse
Streifen mit seinen Wiederholungen,
eines Mannes mit verborgenem
Gesicht, machte mir Angst!
Doch dann kam
Vampira direkt auf mich
zu und aus der
unendlichen Weite
der Wand winkte
ein überirdisches Wesen,
das mir ein Gefühl
von Sicherheit einflösste;
So was kennst Du doch aus
dem televisão!
Die Lanchester(Elsa Lanchester eigentlich Elisabeth Sullivan, 28. Oktober 1902-26.Dezember 1986)
Boris Karloff war ein echt
mißlungenes Kerlchen (mit Absicht 😉 ),
aber dieses
Geschöpf, aus Leichenteilen,
war eine scheue ängstliche Schönheit,
einem Reh gleich, in nervöser
Zittrigkeit, wie ein Vogel, der
ruckend die Welt beobachtete:
Ich staunte darüber, wie verführerisch und
glanzvoll der Tod aussehen konnte,
wenn Maskenbildner
ihn sich ersinnen, und immer etwas
zerbrechlich. Alles, was Gothic
ausmacht, war in dieser Figur schon angelegt.
Ob Mary Shelley sich Gedanken
über die Schönheit der Vergänglichkeit
gemacht hat? Wohl eher nicht! Sie beschrieb
die Braut als Monster für das Monster vom Monster:
Frankenstein, der Handwerkspfuscher.
Die Fox(Megan Denise Fox, 16 Mai 1986)
Schon erstaunlich-,
Stierfrauen haben immer
etwas nuttiges an sich.
Das arme falsch geopferte
Mädchen, das als hungrige
Furie widerkehrt und
ihren Appetit auf Männer
im wahrsten Sinne des Wortes
in Tatar umsetzt,
ist die brutalste Form des Vamps.
(Lustig, wie sie den Gothic-Typen
verspeist, dieses Weichei, welches
mit den Insignien des Todes
nur impotent spielen kann. Wenn
es ernst wird, trennt sich die
Spreu vom Weizen und wird
verwurstet!)
…Und die wahrhaftigste. Nur leider
gibt es selten Nymphomaninnen.
Sie sind meistens Phantasien in
calvinistischen Männerhirnen,
wie bei Lars von Trier.
Und immer sind es sexualisierte
Jugendliche auf
Erfahrungssuche: Also ob
der schmuddelige Sex auf der Rückbank
eines aufgepimpten 67 Chevys einen Nerd noch
vom Gymnastikball haut? Jeder Puritaner
steht auf Nutten und jede Puritanerin pflegt
die Nutte an sich.
Die Lord(Justine Lord, born 1938)
Sie spielte
nur in wenigen Filmen,
aber in diesen war sie für
ihre Zeit grandios.
In The Prisoner jagt sie
Nummer6/John Drake
in einem surrealen Szenario
der Welteroberung: Ein echtes
WWI Nach-kriegstrauma,
mit dem Charme von Gasmaskensex.
Was für Wimpern,welche
Eleganz beim Handgranatenwurf
und immer keck
die Lippchen geleckt.
Sadismus ist nur die Form
der sexuellen Anpassung,
die kontrollieren will,
was
erzeugt wird. Und den
größten Spaß an dem hat,
was sicher erzeugt werden kann:
Schmerz.-Ich bin keine Nummer,
ich bin ein freier Mensch!
Der Determinismus lacht! 😀
Tholy Whomoly
(oder man fickt seine Superhelden nicht! ein kleiner Freudscher Exkurs zum Fetisch)
Es ist immer dasselbe Muster:
Hohe Wangenknochen.
große Katzenaugen,
volle rote Lippen,
beschattet von Riesenwimpern,
von kräftigem Lidschatten begrenzt
und hoher Stirn umrahmt,
von vollem wallenden Haar gekrönt.
Oh, wie ich sie hasse, diese Transen!
Gerade ich, der ich Rocky Horror Picture Show so sehr liebe!
- Aber warum verabscheue ich eigentlich Transvestiten?
Sie machen mir meine feuchten Erinnerungen
an meine Übermutter aus Kindertagen kaputt!
Männer, die die letzte Bastion heterosexueller
Unabhängigkeit stürmen, um sich den Kult
des Weiblichen anzueignen, sind letztlich
verkappte Sexisten! Abklatsch der Intimität.
Ich pubertärer Kindskopp wollte immer nur meine
Supraikone einer dominanten Frau anbeten. Diese
Männer aber wollen sich mit ihr verschmelzen, sie sich
aneignen und zum Untertan machen.
- Indem man das heilige entthront, gibt man es dem Spott preis!
Transvestiten sind (s)panische Männer, die ihre Angst vor dem
übernatürlich Weiblichen dadurch überwinden wollen,
indem sie es zu einem Teil von sich selber machen.
Das gab es in allen Kulten zu allen Zeiten.
Es ist so etwas, wie ein primitiver sexueller
Kannibalismus. Die Frau, die ich nicht haben kann,
fresse ich, mach sie in mir quasi zum Untertan,
den ich endlich vor dem Schminkspiegel beherrsche.
Es ist der ödipale Kampf der männlichen Impotenz
um die weibliche Potenz. Es ist der homosexuelle
Rückzug des Muttersöhnchens vor der Macht der Mutter,
um sie hinterrücks im Kleiderschrank ersticken zu können.
- Ich glaube an die Frauen,weil sie eben keine Männer sind!
So denkt ein Anbeter der Ikonen. Ihm machen sie keine Angst.
Er kann sie anschauen und bewundern, ohne Reue , ohne Scham.
Er will sich gar nicht mit Ihnen vereinigen, weil er den
Fick mit seiner Mutter längst hinter sich hat. In dieser heiligen
Halle soll der Mann, der Vater, keinen Zutritt mehr haben.
Hier soll der Heterosexuelle vor dem männlichen Zugriff
geschützt sein, und es soll ende sein, mit dem ewigen Vatermord.
Transvestiten, in ihrer kindlichen und unreflektierten Freude an der Verkleidung
in Mutters Rolle, verleugnen das Begehren des Vaters und machen sich dem Vater
zum Opfergeschenk, damit er Schein-Mutter nimmt und damit die Angst vor ihr. Das muß
der Vater ablehnen, als Macho, vor Scham, als erwachsenes Kind, weil er seine Mutter
nicht haben konnte und seinen Vater irgendwann dafür töteten musste, rituell.
Die gekränkte Identitätssuche des männlichen Kindes endet
in einem ohnmächtigen Rache-Disaster: Aus Angst vor der Mutter,
in ihren Kleider gehüllt, zum Vater gerannt, um Geborgenheit zu erfahren, erfährt es
angewiderte Ablehnung und macht sich den Ekel nun von beiden Seiten zur Marke der
Selbstannahme:
Es bereitet den Vatermord vor, es verkleidet den Meuchelmord und wird ewig
zwischen Mann und Frau hin- und her wandeln, um den Vater zu schmähen
und die Mutter zu ehren, die beide ihm keine Heimat boten!
Die Curry( Timothy James Curry, 19 April 1946)
Man erlebt wohl so einiges
in einem methodistischen Predigerhaus:
Mal kommt Margret Thatcher,- mal Tim Curry raus.
Dabei ist die Wirkung des Mediums
Film noch gar nicht so alt und die
Wirkung des Fernsehens wird
erst in dieser Generation der Ratlosen
so richtig sichtbar: Wie verwirrt
werden wohl die Kinder des Internets sein?
Wir sind uns stets am Befreien,
wir Luftschnapper des Neuen,
des Aufregenden, aber bitte nicht
zu nah, nicht zu gefährlich und
wenn möglich ohne traumatische
Folgen. Aber sehen wir die Folgen
wirklich?
Können wir sagen, daß
die puritanisch verschrobene
Erziehung zum Falklandkrieg
führte, oder in eine alte stinkende
Fickbude am Piccadilly Circus, oder
einer Schmierenkomödie in Soho?
Wir suchen Befreiung immer nur
für die anderen? Wir suchen den Tabubruch
für unseren Erfolg? Was wollen Schauspieler
und Politiker wirklich? Nur Ihre Sache gut machen,
egal welche Folgen es hat oder die Geschichtsschreibung
diese Folgen bewerten wird?
So gesehen war
Hitler auch nur ein Fauxpas der österreichischen
Klassengesellschaft? Machen Prügel oder
macht Ficken frei? Ist der frei, der Schwache
zurückläßt, ist der stark, der seine Schwächen
offen lebt?
Ich sah noch nie ein Huhn, das ein Krokodil
verschlang.
Deep End!
Die Brando (Marlon Brando, Jr. 3. April 1924- 1. Juli 2004)
Wenn es je eine männliche Diva
gegeben hat, dann war es Brando gewesen:
Sein Herz war finsterer als alle
anderen. Sein Geist war heller,
als alle anderen. Er schiß
auf Oskar und Ansehen in einer
Welt, die bescheißt mit Ansehen.
Er kannte die Filmindustrie
und nannte das Pack beim Namen.
Er war der Ungehobelteste
unter den Rabauken:
Er war der weiblichste Macho.
In seinem Mund schmolz
Liebe und Hass zum Glas
einer Kathedrale des Urgrundes,
in seinen Augen wurde Colonel Kurtz
zur schwarzen Mutter Kybele, der Magna Mater:
Kein Mitleid, weil alles so ist,
wie es ist und aufgehoben ist.
Er spielte schon lange
nicht mehr, er war es. Er überschritt
die Grenzen des Grauens.
Er durchschritt das Ishtartor.
Die Di Carlo (eigentlich Margaret Yvonne Middleton, 1. September 1922-8. Januar 2007)
Penetration ist Prägung,
aber es gibt auch das böse Bambi,
das den Wolf fressen will.
Sexuelle Individuen sind ein
Widerspruch in sich,
denn Sex ist Prägung und darum
überindividuell.
So versuchen die Heimchen am Herd
immer wieder Feministinnen
zu sein und ziehen ihre Männer schon
mal mit “Chanel No. 13” über die
Bettkanten.
Ihr Contraalt konnte Dir
die Fußnägel umstülpen
und oft saß man altbackend
am Ofen und wärmte sich
seine pochierten Cojones.
Die Bowie alias Ziggy Stardust (eigentlich David Robert Jones, 8. Januar 1947)
Wenn man als Dandy in einem
langweiligen Vorort von London in eine langweilige
Mittelstandsfamilie hineingeboren wird,
kann man schon mal auf die Idee kommen, von
einem anderen Planeten zu sein,
wie ein Fisch auf dem Trockenen.
Dann kann man alles sein,
sich stets neu erfinden
und nicht in den Zwängen
der Existenz verhaftet,
über alles hinweg surfen.
Dann ist man All-Abhängiger,
der auf diese Ameisen schaut,
die stets die Langeweile
produzieren, aus der man
selber stammt: Parkinsontwist.
Die Taylor (Elizabeth Rosemond Taylor (häufig auch: „Liz“ Taylor) 27. Februar 1932-23. März 2011)
Dass ein Kinderstar,
der schon einige verrrrrrrrrrrrrrrrry
british verklärte Kinderschmalzfilme
ablieferte,
gerade mit einer schottischen
Hundegeschichte berühmt
wurde und dann zur SexIkone
der Popkultur avanciert,
war nicht abzusehen, noch zu erahnen.
Obwohl der Wintertyp
in der Kindfrau schon sichtbar war!
Und wie es so im Leben spielt,
ist die schöne Frau Sklavin
starker Männer, mit Endloseheschließungen
besiegelt, als ob der Ringetausch
erst den Sex ermögliche. Die verkappte
Lesbe in Ihr verweigerte sich hartnäckig
der Wahrheit, daß nur ihr eigenes Geschlecht
sie glücklich mache. Keine schöne Frau
kann eine andere schöne Frau erdulden
noch eine hässlichere neben sich selber ertragen;
das eine schmälert den eigenen Glanz,
das andere verschandelt ihn: Jokastes Cinderella
Auf der anderen Seite stand
sie für männliche Homosexualität ein,
mehr als ihrem Freund
Roy Harold Scherer es lieb war.
In Night Watch zeigte sie,
was sie wirklich konnte,
Angst haben und Sicherheit suchen.
Da half auch kein Lassie, Caesar,
kein Burton und kein
himmelblauer Lidschatten.
Virginia Woolf war
der Geist in dieser Flasche:
Gluck, Gluck, Gluck, ……..Rülps
Unvergleichlich…….so ein Alkoholismus
Die Huston (Anjelica Huston, 8. Juli 1951)
Ein Frau zwischen zwei Männern,
ist wie ein Kind, das sich selbst vernichtet,
das kennen wir ja:
Ménage-à-trois !
Aber dass es die Schatten des Vaters
und des Ehemannes sind,
wie kommt man damit zurecht?
Es ist wie die Jagd nach dem großen
weißen Wa(H)l! Er ist immer
in der Nähe, aber nicht zu sehen.
Man ist immer in Gefahr, darum
versteckt man sich.
Dabei kann man schon mal über
ein Kuckucksnest stolpern,
oder durch eine Horrorsatire
berühmt werden. Je männlicher
eine Frau wirkt, desto geheimnisvoller,
je weiblicher ein Mann, desto hausbackender.
So wirkt sie, wie eine Nebenrolle
und ist doch in der Hauptrolle ihres Lebens!
“Käpten” Ahab Ahoi!
Die Jolie(Angelina Jolie Voight, 4.Juni 1975)
Das Boderline Symptom
kann Dich zerstören oder berühmt machen:
Es gibt selten schwarze Frauen, die Vamps sind,
es sei denn, es sind weiße Frauen.
Plattnasen, grobporige Haut, Schwulstlippen
und Flachgesichter passen nicht zum Vamp.
Aber eine geschickte Kreuzung, eine Mulattin,
die alle Nachteile genetisch ausgebügelt hat,
kann diesen Status erreichen, oder sie ist
Eritrearin: Da kämpfen Frauen
gegen ihre Verstümmlung, während unsere
Luxusweibchen sich verstümmeln! 😉
Aber Erfolg macht sexy und sieht immer
gesund aus, hinter aller Neurose.
Die Singer (Helena Bonham Carter, 26. Mai 1966)
Noch nie war einer
Frau so sehr die Vulva
ins Gesicht geschrieben.
Schmuddeligen, gierigen
Sex im FightClub,
zwischen den Abziehbildern
einer Multiplen Persönlichkeit.
Ja, Sex ist schizophren.
Es ist ambivalent
gefickt werden zu wollen,
aber Angst vorm Eindringen
zu haben.
Es ist unschön im Sex,
dass Schmerz Lust bereitet.
Das Ohnmacht erregend ist,
ist ein Fakt der Natur,
ein trauriger, in der Horde
der Massenbestäubung:
Ius primae noctis
Das Recht haben nur die Starken,
die schweigen, weil sie wissen,
die Massen sind Arschgeigen
im FightClub! 19. Regel!
Halle Maria Berry ( 14. August 1966 )
Es hat lang gedauert, bis eine
Afroamerikanerin eine Sexikone
werden konnte, besonders aber
ein Bondgirl mit Catwoman Horrorsexappeal.
Aber sind wir auch ehrlich,
sie sieht eher wie eine gut
gebräunte Spanierin aus!
Zur Ambivalenz der Frauen
tritt zusätzlich der Reiz
der schönen Exotin hinzu.
Und so lange Frauen leben,
haben nun auch weiße Männer
eine exotische Traumvorlage.
Sozusagen der animalische
Catwalkurgrund alla Sambia;
immer einen Wasserkrug auf
dem Kopf und schön Gehen üben!
Hinter jeder Mauer, die man
übersteigt, ist noch
eine Mauer, in die man eine
Tür einbauen muß.
Tippi Hedren (eigentlich Nathalie Kay Hedren 19. Januar 1930)
Schönheit kann so intensiv makellos sein,
daß sie erhaben wirkt und nicht mehr
uns von dieser Welt erscheint:
In diesem Fall nennen wir Frauen Engel.
Aber Sie sind keine, nicht mal gefallene.
Sie sind immer nur Abziehbilder männlicher
Idealvorstellungen. die sich selbst überholen,
am Schminktisch der Mädchenzimmer.
Und so laufen die Weiber der Wirkung des Sex
hinterher, um ja nicht sexuell zu werden.
Es ist ja immer nur der böse oder hässliche Mann,
der das Weib haben will. Scheiß Schleudergang,
mein lieber Alfred!
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