So ein Vater und Sohn Ding

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Gespräche mit meinem Sohn Jonathan
Der Wassermann der Wörschacher Klamm oder So aber! (Schubert Impromtu AS Dur)

Frühjahrsschmelze,
wie viel bleibt mir noch?
Springquell des Baches,
hier weit oben am Berg,
wo Lämmergeier hausen,
höre ich den jungen Wassermann
da unten, bei seinem Flötenspiel.

Wie lieb ich diesen Klang
der Jungend, ich Greis, dem
das Leben verrinnt, wie eben
dieser Rinnsal hier; Bist Du da
mein Kind, so fragts mich leis.

Weiter unten im Tal, fallen
schwellend Wasser
tosend in die Kathedralen
der Klamm, schäumend, gluckernd,
ohren´täubend, neugebor´n.

Wir sind immer, was uns bewegt,
grad jetzt, im Moment:
Im Abstieg bin ich Wurm,der vor der
Erhabenheit des Lebens Abschied
nehmen muß, ängstlich, wie trommelnder
Regen, bemüh ich mich um
Gelassenheit auf rutschig´m Fels.
Und wenn’ s Spiel
des Wassermanns nicht gäb,
würd’ s zweifelnd
mich in Tiefen stürzen.

So aber, bin ich beruhigt, egal ob
Springfluten und Regengüsse
fortrissen mich; ich warf den Stein
in die Schaumkronen des Klammbeckens
und pfiff das Lied des Wassermanns nach.
Kalter, türkisblauer Strömungsrücken
taucht die Sinne in Freude
und funkelnde Gischt schreckt
nicht mehr. Laut ruf ich
den Namen meines Sohnes,so daß
mein Ruf im Widerhall noch das
Echo des Kataraktes Symphonie
krönt: „Diese Welt ist ein
Geschenk,auch wenn wir den Schenker
nicht kennen, der sie vergänglich
macht wie Wasserfahnen!“

 

 

 

 

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